Auch die Zahlen der heimischen Oldtimerszene können sich sehen lassen: Rund 70.000 historische Fahrzeuge bis zum Baujahr 1980 gibt´s laut Schätzungen von Experten in den 200 österreichischen Oldtimerclubs, rund 1.800 davon wurden sogar vor 1950 gebaut. Etwa 250 einschlägige Veranstaltungen pro Jahr stehen auf dem Terminkalender, darunter so bekannte wie die Ennstal-Classic, bei der im Vorjahr ein Ferrari 250 GTO an den Start ging – Lieblingsstück des schottischen Geschäftsmanns Baron Irvine Laidlaw. Das ehemalige Mitglied des House of Lords ließ zuvor den Männertraum auf vier Rädern mit seinem 290 PS starken Dreiliter-Zwölfzylindermotor bei Englands besten Oldtimer-Restauratoren in 2.450 Arbeitsstunden auf Hochglanz bringen.

Doch auch die Bastler, die einen historischen VW Käfer oder einen 2CV hegen und pflegen, können sich über stetige Steigerungen des Marktwerts freuen. Für eine gut gepflegte „Ente“ aus den 1950ern legen Sammler heute schon einmal 30.000 Euro hin – ein Vielfaches von dem, was der 2CV einst neu gekostet hat. Laut dem deutschen Oldtimer-Bewertungsportal „Classic Data“ stieg der Wert von Oldtimern seit 1994 im Schnitt um mehr als 8% pro Jahr.

Egal, ob in Eigenregie in Schuss gebracht oder im 1A-Zustand erworben, ein Oldtimer ist meist der ganze Stolz seines Besitzers. Kein Wunder, dass Oldtimerfans ihre Liebhaberstücke gut versichert wissen wollen. Eine herkömmliche Vollkaskoversicherung orientiert sich an den Listenpreisen. Sie würde daher – falls auf Grund des Fahrzeugalters überhaupt ein Versicherungsschutz möglich ist – nur einen Bruchteil der tatsächlichen Reparaturkosten decken.

Ausgesuchte Versicherer bieten spezielle Deckungskonzepte für historische Fahrzeuge. So ist z.B. der Wiederherstellungswert bis 20% über dem Fahrzeugwert versicherbar, oder es besteht Unterversicherungsverzicht, auch wenn der Fahrzeugwert zwischen Vertragsabschluss und Schadenfall um einen vereinbarten Prozentsatz steigt. Manche Versicherer bieten auch individuelle Lösungen an.